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Die Antwort der Engel

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die Antwort der Engel
 
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Die Einstellung von Gitta Mallasz zu Vorträgen und Seminaren über Die Antwort der Engel

Gitta Mallasz stellte in jedem ihrer französischen Bücher in einer Präambel klar, dass sie nicht die Autorin von Die Antwort der Engel ist, sondern lediglich diejenige, welche die Botschaften aufgezeichnet hat. Im deutschen Buch Die Engel erlebt präzisiert Gitta Mallasz:
„Ich habe Die Antwort der Engel nicht geschrieben.
Ich habe sie nur mit-geschrieben.
Das ist ein Himmel-Erde Unterschied.“ (1)

Der französischen Präambel fügte sie eine Warnung hinzu :
„Ich warne die Leserschaft: jeder Vortrag, jede schriftliche oder mündliche Interpretation des Buchs Die Antwort der Engel, die von Dritten ausgehen, entbehren jeglicher Einwilligung meinerseits.“(2)

Im Bewusstsein, dass diese Warnung brüskieren könnte, erläutert sie später in ihrem Testament :
„Bedeutet dies, dass man sich fortan nicht mehr treffen darf, um über das Buch zu reden? Natürlich nicht! Dies kann uns im Gegenteil sehr bereichern. Spielt jedoch jemand den Lehrmeister – welch anmassendes Gebaren – oder vergleicht den Inhalt in gedanklich fruchtloser Manier mit anderen Lehren, so wird alles platt und schal. Liest hingegen jemand die Worte der Engel vor oder teilt seine dadurch entstandene Freude und persönliche Lernerfahrung mit, so wird alles belebt.“ (3)

Ein persönlicher Weg

Die Bücher, die Gitta Mallasz später als Autorin verfasst hat, wurden von ihr als persönliches Zeugnis verstanden. Wiederholt wies sie darauf hin, dass es sich dabei nicht um Erklärungen handelt. In der Einleitung zu ihrem ersten Buch Die Engel erlebt stellt sie folgendes klar: „Es liegt mir ferne, das Wort der Engel erklären zu wollen. Das Wort der Engel ist nicht zu einer Anhäufung von Wissen gegeben, sondern zu immer intensiverem individuellem Erleben.“ (4)
Selbst der Titel ihres ersten Buches verdeutlicht, dass sie von einem ganz persönlichen Erlebnis und von ihrem persönlichen Verständnis, das im Lauf ihres eigenen Lebensweg gereift war, Zeugnis ablegen wollte.
Als sie in ihrem dritten französischen Buch einmal das Adjektiv „erklärend“ beizieht, setzt sie es in Anführungszeichen und weist diese Bezeichnung als Zitat aus. Der erste Absatz ihres Vermächtnisses, das dem letzten Buch beigefügt ist, lautet wie folgt:
„Jeder von uns vier Freunden hat von seinem Engel eine persönliche und einzigartige Lehre erhalten. GEHE DEINEN EIGENEN WEG! (AE, S. 16)
Die Antwort der Engel dient dazu, auch euch auf euren je eigenen Weg zu führen. Auf diesem einmaligen, einzigartigen Weg kommt es zur Begegnung mit dem eigenen Engel. Der Weg ist jedes Mal anders, er wiederholt sich nie.
Daher kann Die Antwort der Engel weder gelehrt, erklärt, verglichen, seziert noch verallgemeinert werden.“ (5)

Gitta Mallasz wurde nicht müde zu betonen, dass ein jeder Die Antwort der Engel je nach eigener Offenheit und Empfänglichkeit, je nach Reifegrad und persönlicher Entwicklung aufnimmt. Den Botschaften wird deshalb je nach innerem Durst und individueller Verfassung sehr verschieden und immer wieder einzigartig begegnet. Für Gitta Mallasz war Sinn und Bedeutung von Die Antwort der Engel unerschöpflich und unergründlich:  sie erneuern sich in jedem Menschen, der dem Buch offenen Herzens begegnet. So kann jede Lektüre zu einem schöpferischen Akt werden, der den ganzen Menschen ergreift und seine Lebensweise zu verändern vermag. Einen lediglich verstandesmässigen oder intellektuellen Zugang erachtete sie als völlig unfruchtbar. Nur das Herz ermöglicht das Geschenk einer intuitiven Schau.“ Nicht wenn ich sie verstehe, sondern erst wenn ich die Worte des Engels lebe, werden sie zu meinen Worten. „ (6)
Immer wieder wies Gitta Mallasz darauf hin, dass ihr eigenes Verständnis im Laufe des Lebens unaufhörlich gewachsen und vertieft worden sei. Es handle sich um ein Abenteuer mit ständig neuen, überraschenden Entdeckungen, die sie immer mehr reifen liessen.

Es war ihr ein grosses Anliegen, dass jeder einen offenen Zugang und ein eigenes Verständnis zum Text entwickeln konnte, frei von jeglicher Einmischung und Auslegung anderer. Deshalb lehnte sie „allgemein gültige“ Interpretationen ab.

Der Mangel als Ansporn geistiger Entwicklung

Die Botschaften, die vom wesentlichen Mangel sprachen, waren von grosser Bedeutung für Gitta Mallasz. Sie veranschaulichte ihn im Bild des leeren Glases. Es sind die ungelösten, brennenden Fragen, welche den Durst eines Menschen vergrössern. Allein der Engel vermag diesen Durst zu löschen, wenn ihm die Fragen wirklich offen und unvoreingenommen gestellt werden. Deshalb ist es notwendig, die Fragen eines anderen unangetastet zu lassen und sie zu respektieren, ohne sie beantworten zu wollen und damit in einen Vorgang einzugreifen, der jedes Mal einzigartig ist. Gitta Mallasz wies mit Nachdruck darauf hin, dass dieses Geschehen im geheimsten Innern eines Menschen stattfindet und eine zutiefst eigene Begegnung ist.
Sie hat oft erläutert, dass ihre drei Freunde und sie zuerst einen selbständigen Weg, eine individuelle Suche auf sich nehmen mussten, um der tieferen Bedeutung und dem Reichtum einer Botschaft näher zu kommen. Es wurde ihnen jeweils nur die Hälfte einer Antwort gegeben – der Weg, den sie selber auf ihrer Suche zurücklegen mussten, war ein wesentlicher Bestandteil ihrer geistigen Entwicklung. (7)

Es war deshalb nur folgerichtig, dass Gitta Mallasz sich immer wieder entschieden gegen jede Auslegung oder Erklärung gegenüber Dritten stellte: „Wenn man anderen sein Verständnis oder seine eigene Wahrheit aufdrängt, missioniert man.“ Sie ging sogar so weit, ihre Leserschaft zu ermahnen, sich nicht allzu sehr von ihrer Erfahrung überzeugen zu lassen! Nie wurde sie müde zu betonen, dass sie keine Lehrmeisterin sei und auch keine Schüler habe. Mit aller Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit hielt sie daran fest, dass „das Geheimnis einer persönlichen Begegnung mit dem inneren Meister, mit der inneren Lichthälfte, heilig ist. Niemand hat das Recht, sich hier einzumischen.“ Sie brachte der Intimität dieses einzigartigen Kontakts den grössten Respekt entgegen.

Aus diesem Grund akzeptierte sie Zusammenkünfte und Seminare zum Dokument nur dann, wenn jedem Teilnehmer die eigene Deutungshoheit belassen wurde, wenn niemand als Vorsitzender auftrat oder sich als Experte ausgab, in der Meinung, den Text besser zu verstehen als die anderen. Ihres Erachtens war nur ein Austausch von völlig gleichwertigen Ansichten zulässig. Diese Haltung gründet auf einer wesentlichen Botschaft der erhaltenen Lehre, weshalb es für Gitta Mallasz  unerlässlich war, sie zu respektieren. 


(1) Die Engel erlebt, S. 53
(2) Dialogues avec l'ange, S. 8. et al.
(3) Petits dialogues d'hier et d'aujourd'hui, S. 156
(4) Die Engel erlebt, S. 11
(5) Die Antwort der Engel, S. 16, Petits dialogues d'hier et d'aujourd'hui, S. 153
(6) Blanquart Henri, La spiritualité fondamentale dans les 'Dialogues avec l'ange', 1988
(7) Weltenmorgen, S. 104ff.